Die Betroffenen und ihre Verwandten kennen das allzu gut. Es fängt mit kleinen Ungeschicklichkeiten an, einer etwas verwaschenen Sprache – meist denkt man sich nichts dabei, es liegt vielleicht am Stress, am zu viel Sport, an Müdigkeit. Verschwinden die Symptome aber auch nach längerer Zeit nicht, lässt sich ein Besuch beim Arzt nicht mehr aufschieben. Dann folgen Untersuchungen, manche davon langwierig und schmerzhaft – nur um diese Worte des Arztes zu hören, die wie ein Todesurteil klingen: Sie haben ALS.
Zuerst realisiert man das nicht so ganz. Man sitzt im Krankenhausflur und wartet auf weitere Überweisungen, Untersuchungsergebnisse oder eine Unterschrift. Dann steigt man ins Auto oder in die Bahn. Und fährt nach Hause. Nach und nach wird einem die Tragweite der Diagnose klar. Amyotrophe Lateralsklerose. Was danach als erste Phase kommt, ist der Untergang der eigenen Welt. Alle Pläne, sowohl die beruflichen als auch die privaten, haben plötzlich keine Bedeutung mehr. Man weiß nicht, warum es sich noch lohnen sollte, frühmorgens aufzustehen. Die Krankheit wird zu einem unbesiegbaren Feind.
Doch dann, nach einer gewissen Zeit, lernt man damit umzugehen. Die ALS wandelt sich von einem übermächtigen Feind zu einem ständigen Begleiter. Viele kleine alltägliche Aktivitäten, die vorher selbstverständlich waren, werden zwar immer anstrengender. Doch man lernt, mithilfe kleiner Tricks, Behelfslösungen und später auch professioneller Mittel, ganz gut zurechtzukommen. Man akzeptiert auch, dass man nicht mehr unabhängig ist. Man lernt, welche Freunde echte Freunde waren und einem auch in dieser schwierigen Zeit beiseitestehen. Man weiß, was wichtig im Leben ist.
Wir, das Team von Interactive Minds, möchten Ihnen diese Botschaft mit auf dem Weg geben: auch mit ALS lohnt es sich, aufzustehen, zu leben und Dinge zu unternehmen. Sie werden alles mit anderen Augen sehen und genau darin liegt die Bereicherung, von denen viele Betroffene berichten. Kämpfen Sie, lachen Sie, genießen Sie jeden einzelnen Tag.